Der Museophag
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„Innen und Außen einer Museumslandschaft“

Planungswerkstatt zur städtebaulichen Entwicklung des Museumsstandortes Bochum

Bochum 2006


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Der Museophag (gr.: Museumsfresser)

 

Auf der Autobahn Paris–Bochum fuhren zwei Freunde zum Kunstmuseum Bochum...

 

Chris und Gamze

 

Sie waren schon einmal im Kunstmuseum Bochum zu Besuch und erinnerten sich an die sehr interessante Sammlung und das engagierte Museumsprogramm.

Im Vergleich zu anderen Museen NRW’s blieb Bochum aber ein Geheimtipp.

So erinnerten sie auch, dass es schwierig war das Museum zu finden...

 

Diesmal würde es anders sein

 

„Schau’ mal !,“ sprach Gamze, „das Museum ist schon auf der Autobahn ausgeschildert.“

„WOW! Eine kluge Entscheidung.“ antwortete Chris

 

Seitdem deutschlandweit eine Steuer auf Sportartikel zugunsten von Museumsbetrieben erhoben wurde, konnte auch das Kunstmuseum Bochum endlich seine Öffentlichkeitsarbeit optimieren und gewann immens an Popularität.

 

Viele Bochumer hatten keine Ahnung wie vielseitig das Kunstmuseum aufgestellt ist.

 

Denn die Kunst ins Leben zu überführen war schon immer initiales Anliegen des Kuratorenteams.

 

Gamze: „Park doch bitte oben am Stadtpark, dann sehen wir die...“

„Ach ja!!!“ platzte es aus Chris heraus, „Das ganze Umfeld des Museums ist neu.“

 

Der Stadtpark war zum Skulpturenwald geworden und am Horizont erkannten sie die Terrassen des Museums, auf denen ebenso Kunstobjekte standen.

Die sandigen Wege des Parks wurden bald zu einer edlen Pflastersteinfläche, welche das Museum und seine Umgebung großzügig umfloss.

 

Früher war das Museum von hässlichen Straßen umzingelt und die prachtvollen Fassaden waren durch haushohe Bäume verdunkelt. Mit der neuen großen Fläche war jetzt alles viel offener und lichter. Die Gebäude hatten Platz zum atmen und der Verkehr ordnete sich unter…

 

„…wie  zum Beispiel in Antwerpen, auf dem Grote Markt, oder die Piazza del Campo in Siena“ dachte Chris.

 

Sie standen jetzt direkt davor.

Der Museophag

Verklammert mit Kupferbau und Villa Marckhoff , war der Museophag das neue Entrée des Museums.

Durch seine Fühler strömte das benötigte Museumsklima in die Ausstellungsflächen.

Im Bauch des Museophagen war ein wunderschöner Raum, der auch das Restaurant beherbergte.

Hier verschmolzen nicht nur die Architekturen, sondern auch die Ideen von einem lebendigen, vielseitigen Programm dieses Museums.

Das Essen war hervorragend und die Vernissagen rauschend.

 

Chris und Gamze zeigten sich völlig begeistert, auch weil der Eintritt ins Museum frei war!

Die Ausstellungsflächen waren renoviert, mit behutsamen Eingriffen, die den Sälen und den Exponaten schmeichelten.

 

Die Stadt Bochum hatte ganze Arbeit geleistet.

 

Auf der Heimreise dachte Gamze nach: „...das Museum hat jetzt wirklich den Platz den es verdient, und ich finde es super wie der Museophag hier vermittelt. Er ist ein Museumsfresser, d.h. jedes Museum muß darauf achten, dass die Architektur nicht wichtiger als das Museumsprogramm ist. Nur so kann ein Haus wachsen und bestehen.

 

Die Maßnahmen

 

in den Gebäuden:

4.100 qm neue Bodenbeläge

4.100 qm neues Lichtsystem

Verdunkelungssystem Oberlichter

Installation Klimaanlage

 

Der Museophag:

3000 cbm /  ~ 400 qm Neubau für Empfang und Restaurant

 

Die Aussenanlagen:

12.000 qm neue Pflastersteinfläche

Installationen im Stadtpark

 

Ende

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Im Auftrag der Stadt Bochum in Partnerschaft mit dem M:AI Museum für Architektur und Ingenieurkunst NRW.

 
Ein Projekt in Arbeitsgemeinschaft mit dem Künstler Joep van Lieshout, Rotterdam.

MARIE-CÉLINE SCHÄFER

architektin

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